Das zweite Türchen der #35C3 Memory Lane: „Hier supportet der Boss noch selbst“
Nach jedem Congress gibt es üblicherweise eine Reihe von Geräten, die wir weniger gerne nutzen als vorher. Auch auf dem 31C3 in Hamburg wurden in bester Congress-Tradition einige Technologien ordentlich auseinandergenommen und ihre Schwachstellen offengelegt. Manche sorgten dabei für Gelächter und Kopfschütteln.
Der Informatiker und begnadete Geschichtenerzähler David Kriesel fügte mit seinem Vortrag „Traue keinem Scan, den du nicht selbst gefälscht hast“ der langen Liste von Hacks und Bugs einen weiteren, eher unerwarteten Punkt hinzu: Xerox-Kopiergeräte, die ein Eigenleben entwickeln und ganze Zeichenfolgen aus den Originaldokumenten in den Kopien verändern, und das offensichtlich über Jahre hinweg.
Kriesels akkurate Darstellung der technischen Probleme und der Reaktionen der Betroffenen machte seinen Vortrag zum meistgesehenen und in unserem Feedback-System bestbewerteten des 31C3 – mittlerweile ein zeitloser Klassiker. Wir lernen auf vergnügliche Weise: Selbst gut abgehangene Technologien sind nicht vor Fehlern gefeit, und noch dazu wiegen diese dann besonders schwer.
Aber was macht man, wenn man einen so gravierenden Fehler im System entdeckt hat, die Herstellerfirma jedoch einfach nicht reagiert? Genüsslich vollzieht Kriesel in seinem mit einer Prise Verschwörungstheorie gewürzten Vortrag die unterschiedlichen Eskalationsstufen nach, liefert unterhaltsame Schlagzeilen aus der Berichterstattung und erklärt nebenbei noch gängige Bildkomprimierungsverfahren.
Neben verschiedenen Videoformaten sind auch Audiodateien des Vortrags verfügbar.