Real soon now: Fahrplan-Release

34c3 halfnarp

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Das habt Ihr mal echt gut hinbekommen! Wir haben es ja für den 34C3 dieses Jahr wieder mit unserem halfnarp-Spezialwerkzeug versucht. halfnarp bot Euch einen Schnupperblick in den Fahrplan und unserem Fahrplan-Team die Möglichkeit, aus Eurem liebevoll aus vielen Vortragsangeboten zusammengestellten Programm Eure Auswahl einzuarbeiten. Das vermeidet einen Fahrplan, bei dem zu viele Vorträge nebeneinanderliegen, die von vielen Menschen angeklickt wurden.

Dieses Jahr haben sich mehr als viertausend von Euch an unserer Profi-Anti-Kollision beteiligt. Ganz sicher reichten dazu keine fünf Minuten Durchsicht, sondern getreu dem Motto #tuwat waren über 160 Vorträge zu sichten. Wir gehen davon aus, dass Ihr sämtliche Kurzbeschreibungen auch gelesen habt. Das ist so ein Moment, wo man dankbar ist – auch dafür, dass sowas nicht per Briefpost ankommt.

Und wo wir schon beim Bedanken sind: Die Spende von über 5.000 Zeilen Code für die Übersetzung unseres Konferenz-Planungssystems frab ins Französische war überaus erfreulich und ebenfalls ein Grund zum Dankesagen.

Wir wollen Euch ein paar Einblicke geben, was Ihr so an inhaltlichen halfnarp-Ergebnissen erzeugt habt. Wir ermitteln damit ja auch, in welch disjunkte Mengen ihr Euch aufteilt, die eben nicht in dieselben Vorträge streben. So wissen wir nun, dass wir den „Cryptocurrencies“-Vortrag keinesfalls zeitgleich zu „Climate change! What do we know?“ legen können. Wir brauchen wohl bei dieser Gelegenheit nicht mehr an Euer Öko-Gewissen zu appellieren.

Dass wir aber ausweislich Eurer Klicks auch „Beeinflussung durch KI“ nicht zeitgleich mit „Hacking real estate markets“ legen können, beunruhigt uns ein wenig. Das fällt wohl in die gleiche Kategorie wie Eure Entscheidung, „Unleash your smart home device, vacuum cleaning robot hacking“ von „Methodisch inkorrekt“ zu entkoppeln. Wir möchten da an die Hackerethik erinnern und wegen der Vorbildwirkung an die Tatsache, dass auch Kinder und Jugendliche zu Gast sind!

Warum aber „Lauschprogramme der Geheimdienste“ nach Eurer Meinung nicht mit dem Vortrag „Relativitätstheorie für blutige Anfänger“ zusammenfallen soll, erschließt sich uns nicht unmittelbar. Doch außer der Reduktion von Kollisionen und der Berücksichtigung von inhaltlichen Zusammenhängen gibt es für das Fahrplan-Team noch etliche weitere Parameter zu beachten:

Nicht alle Referenten sind zu allen Zeiten noch oder schon wieder wach und auch nicht an allen Tagen verfügbar. Die Größe der Säle sollte mit der wahrscheinlichen Beliebtheit des Talks zusammenpassen – aber nicht alle Vortragenden fühlen sich vor riesigem Publikum wohl. Nicht jeder Teilnehmer spricht Deutsch, also sollte es keine Zeiten mit ausschließlich deutschen Vorträgen geben. Genauso sollen nach Möglichkeit gleichzeitig immer Talks mit möglichst verschiedenen Ausrichtungen stattfinden, damit sich niemand langweilt – und um auch überraschende Überschneidungen jenseits der Track-Grenzen aufzufinden, haben wir Eure Mithilfe im halfnarp gebraucht.

Dadurch, dass es Dreißig- und Sechzig-Minuten-Vorträge gibt und dazwischen normalerweise fünfzehn Minuten Pause liegen sollten, ergeben sich diverse Beschränkungen für die zeitliche Anordnung der Vorträge – wir nennen es Raster. Es gibt zwar absichtlich nur wenige Vortragende, die mehr als einmal auf einer Bühne stehen, aber auch diese wollen nicht mehr als einen Talk pro Tag halten. Vor und nach einigen Veranstaltungen müssen manchmal Umbaupausen einkalkuliert werden. Wer schon mal versucht hat, eine Stundenplan-Berechnungssoftware für seine Schule zu schreiben, wird ungefähr verstehen, wie knifflig diese Menge an sich teilweise beeinflussenden Parametern die Arbeit macht.

Zu allem Überfluss hatten wir noch mit einigen abenteuerlustigen Security-Track-Einreichern zu kämpfen, die ihren Talk mit Hilfe eines kleinen Bugs im frab heimlich um eine Viertelstunde verlängern wollten – visuelle Inspektion half, Euch zu erwischen, so ein Team kann man eben nicht scripten.

Für die Fleißaufgaben helfen uns inzwischen weitere Tools, nachdem wir den halfnarp im ersten Jahr noch mit ausgedruckten Karteikarten beim Schieben handausgewertet haben. Einige Features aus dem Tool fließen dieses Jahr übrigens zurück in den halfnarp, so dass Ihr selber Korrelationen visualisiert und zu Euren Lieblingstalks weitere Empfehlungen bekommt.

So, und wenn nun bald der Fahrplan kommt und Ihr zum Meckern ansetzen wollt, immer schön dran denken: Ihr habt den gemacht, und ansonsten war es noch die KI.

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Bild: Tasmo, CC BY-SA 2.0.