Der Datenbrief bei der SIGINT
Auf der SIGINT 2010 vom 22. bis 24. Mai im Kölner Mediapark wird auch die Idee des Datenbriefes diskutiert werden. Frank Rosengart wird am 23. Mai (!) um 12 Uhr das Konzept vorstellen, dessen wichtigstes Ziel es ist, etwas mehr Transparenz in den Datendschungel zu bringen.
Der Chaos Computer Club schlägt vor, eine Art Kontoauszug für persönliche Daten einzuführen. Einmal jährlich sollen Firmen ihre Kunden und Behörden die Bürger über die gespeicherten Daten informieren. Und auch darüber, ob Daten weitergegeben worden sind und warum. Ein positiver Nebeneffekt soll es sein, daß eine unnötige langfristige Speicherung von Daten damit zur Belastung wird und Firmen vielleicht darüber nachdenken, ob man sie nicht einfach löschen kann. Dafür bringt der Datenbrief zwar einige Bürokratie mit sich, kleine Unternehmen sollen aber ausgenommen werden.
Der betroffene Bürger soll endlich einen Überblick bekommen, wer was über ihn weiß. Dafür müßten sich die Firmen und Behörden ein gutes Stück weit in die Karten schauen lassen – schließlich soll der Datenbrief auch berechnete Daten wie Scoring-Werte enthalten.
Seit die Idee veröffentlicht wurde, gab es einerseits breite Zustimmung, andererseits auch viel Kritik. Die größte Überraschung war die Reaktion des Bundesinnenministeriums, das prompt zu einem Gedankenaustausch über eine mögliche Umsetzung einlud. Jetzt ist es an der Zeit, Kritik aufzunehmen und den Vorschlag nochmal zu justieren. Franks Vortrag gibt dazu einen Überblick über das Konzept des Datenbriefes, mögliche Probleme bei der praktischen Umsetzung und über die Gegenargumente aus Politik und Wirtschaft.
Mitdiskutieren ist explizit erwünscht.
Wer ansonsten weiter auf dem Laufenden bleiben möchte, sollte übrigens den SIGINT10-Twitter verfolgen.