SIGINT 2009: Zensur am ersten Tag
Die drei Vortragstage der SIGINT stehen jeweils unter einem Motto. Gemäss der guten, alten Dialektik geht es um “Control and Surveillance” (These), “Pranks, Bugs, and Insecurities” (Antithese) und “The Future of Everything” (Synthese). Los geht es am ersten Tag mit Kontrolle, Überwachung und — natürlich, aufgrund aktueller Ereignisse — staatlicher Zensur.
Das Thema Internetzensur in Deutschland ist nicht nur durch die Aktivitäten im Bundesministerium für Familie, Senioren und Jugend und den sich dagegen formierenden Widerstand aktuell geworden. Die Debatte darum ist emotional und deshalb heikel, aber man bekommt den Eindruck, dass hier grundsätzlich über die Freiheit der Netze entschieden werden soll. Der Internet-Aktivist scusi stellt die Problematik als Schwerpunkt am ersten Tag vor.
Aber damit ist der erste Tag noch lange nicht beendet. Um nur ein paar Vorträge zum Thema Kontrolle beispielhaft herauszupicken, geht es u.a. um Möglichkeiten der Überwachung im 10GbE-Datenverkehr, die Frage “Datenschutz – und was tun die Gewerkschaften?” oder “An Introduction to Massively Distributed Finance or ‘Cloud Banking’”
, bevor der Tag mit Kontrolle der besonderen Art beendet wird: Ein musikalischer Vortrag über selbstgemachte und internalisierte Kontrolle in der Wirtschaft anhand von Firmenhymnen in der IT und Wissenswertes zum Aufstand der Roboter.