SIGINT 2009: Fravia
In den folgenden Tagen wollen wir das Programm der SIGINT vorstellen und Referenten und Vorträge vorstellen, auf die es sich zu freuen lohnt. Anfangen müssen wir aber leider mit einem Referenten, der zwar schon im Programm vermerkt wurde, aber nicht in Köln anwesend sein wird.
Der europäische Experte für Software Reverse Engineering, den wir als [Fravia][1] kennen (und der sicher auch einen bürgerlichen Namen hat, der für Hacker aber nicht die gleiche Bedeutung besitzt), ist am Sonntag verstorben. Fravia war Inspiration für viele von uns, Freund des CCC-Begründers [Wau Holland][2] und u.a. auch eine Motivation für [Jon Lech Johansen][3], um herauszufinden, was Software im Innersten zusammenhält. In den letzten Jahren beschäftigte sich Fravia immer mehr und immer tiefer mit dem, was im Web zu finden ist, wenn man jenseits der herkömmlichen Suchmaschinenpfade wandelte. Seine Seite [searchlores][4] war der Anlaufpunkt für alle, die tiefer und tiefer suchen wollten.Fravia war seit längerer Zeit an Krebs erkrankt. Ende April hatte sich herausgestellt, dass er den Kampf verloren hatte:
Ok, so all the cures I had to undergo for almost two years: two complete and quite debilitating chemotherapy cycles, 4 operations, many biopsies, uncounted PET scans and MRIs, months spent inside a clinic… did not work out.
The metastases escaped from the throat: my dutch professor managed to stop everything but not the liver tumour, and my liver is now imploding. So it is a matter of weeks, not even months.
Trotzdem hatte Fravia geplant, zur SIGINT nach Köln zu kommen. Es stellte sich heraus, dass ihm noch nicht mal Wochen blieben. Der CCC hat es als eine große Ehre angesehen, dass Fravia vorhatte, seinen vermutlich letzten Vortrag auf der SIGINT zu halten. Wir werden ihn vermissen, die Hackergemeinde hat eine besonders inspirierende Persönlichkeit verloren.