Referenten beim 22c3: Jörg Tauss
Dear English-speaking readers of this blog: The remainder of this post is in German. Sorry for that, but the talk featured will be in German as well (only about 15% of the talks at the 22c3 will not be in English this year).
Zum ersten Mal in der Geschichte des Chaos Communication Congress können wir einen Referenten begrüßen, der aus dem höchsten Gremium der Politik in Deutschland kommt. Der SPD-Abgeordnete [Jörg Tauss][1] ist seit 1994 Mitglied des Bundestages und sitzt in dieser Funktion in [mehreren][2] [Ausschüssen][3]. Er ist zurzeit bildungs-, forschungs- und medienpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.In seinem Vortrag geht es um das Informationsfreiheitsgesetz des Bundes, das am 1.1.2006 in Kraft tritt: “Damit hat sich Deutschland endlich in den Kreis der Länder eingereiht, für die dies eine Selbstverständlichkeit ist. In Schweden beispielsweise seit 1766. Dennoch bleibt das Gesetz auch hinter manchen Erwartungen zurück. Welche Chancen bietet es, wie kann es genutzt und möglicherweise weiterentwickelt werden?”
Jörg Tauss ist seit Jahren in den Schnittstellen zwischen Internet und Politik tätig. So stand er hinter der Gründung des Virtuellen Ortsvereins der SPD und war von 1994 bis 1998 Mitglied der Enquete-Kommission “Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft – Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft”.
Das Thema des Informationsfreiheitsgesetzes hat für den CCC eine besondere Bedeutung: Seit den 1980er Jahren fordert der Club die Schaffung eines bundesdeutschen Äquivalents zum US-amerikanischen Freedom of Information Act und fühlte sich auch in seinem Selbstverständnis stets dem Geist dieses Gesetzes verpflichtet. Mit dem von der rot-grünen Bundesregierung geschaffenen Gesetz ist zumindest ein kleiner Teil der Club-Utopie in der Gesetzgebung angekommen. Aber: Kritik bleibt bestehen, in vielen Bereichen geht das Gesetz nicht weit genug. Mit Jörg Tauss’ Vortrag zu diesem spannenden Thema bietet der 22C3 in mehrerer Hinsicht ein Novum, das man fast “historisch” nennen möchte. Aber bleiben wir lieber auf dem Teppich, auch in Zukunft werden wir noch eine Menge zu tun bekommen im Bereich der Informationsfreiheit. Freuen auf einen vermutlich ziemlich tollen Vortrag können wir uns allerdings schon jetzt.