SIGINT 2009: Unsicher am zweiten Tag

Tag 2 der SIGINT 2009 hat es in sich. Von morgens bis abends wird ein hochkarätiges Programm für jeden Geschmack geboten. Das Motto des Tages lautet “Pranks, Bugs, and Insecurities”, zu Deutsch „Schabernack, Systemfehler und Unsicherheiten“.

Den Auftakt macht FX of Phenoelit mit einer einleitenden Keynote, dessen Inhalt wir hier nicht leaken werden. Apropos leaken… Das „Enthüllungsportal“ wikileaks wird über die „Antizensur in Hochzeiten politischen Opportunismus und Kontrollwahns“, im speziellen über die Verwendung der Enthüllungen als politisches Mittel, berichten.

Neben der Enthüllung bietet „Bloggen gegen Überwachung“ die Möglichkeit eine Gegenöffentlichkeit für den eigenen Standpunkt zu schaffen. Anne Roth fing aus Eigeninteresse an zu bloggen, nachdem ihr Freund in das Visier der Terrorfahndung gelang und sich das Privatleben der Familie fortan unter den wachsamen Augen des Staates abzuspielen hatte.

Ebenfalls im Visier des Staates befinden sich Computerspiele, die von Politikern viel häufiger pauschal als „Tötungstrainingssoftware“ betitelt werden, denn als gleichwertiges Kulturgut neben Büchern und Film angesehen werden. In dem von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderten Panel „Computerspiele in der Gesellschaft“ bieten wir euch die Möglichkeit mit Vertretern von Spieleherstellern und Spielern sowie Politik und Wissenschaft diskutieren.

Wie mit Alltagsgegenständen Musik gemacht wird, zeigt Waltraud Blischke in ihrem Vortrag zu „The Art of Sound Hacking“. Jeder kann Künstler sein, jeder kann mitmachen. Lediglich die Bedienung eines Lötkolbens für Hardwarehacking erweist sich als günstige Vorraussetzung.

Wer es lieber passiv kulturell mag, findet in der Lesung „Am Ende der Leitung“ der österreichischen Vereins quintessenz einen möglichen Ausblick auf die Bürgerrechte, den Datenschutz und die Überwachung in einer Zukunft, in der jeder alles über jeden weiß.