Veranstaltung

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CN: Repression, Gewalt, Unterdrückung

"Dieser Film ist nicht nur ein Instrument zum kritischen Verständnis des Geschäfts von Krieg und Kontrolle, sondern auch eine künstlerische und philosophische Reflexion über die Macht der Bilder und unsere gemeinsame Beteiligung an den anhaltenden Katastrophen.

Seit den frühen 2000er Jahren untersuche ich die Ursprünge und die Funktionsweise des Sicherheitssystems. Ich kenne es inzwischen sehr gut. In den Jahren 2017, 2021 und 2023 gelang es mir, mich als Journalist für die Milipol, die „Weltmesse für innere Sicherheit“, zu akkreditieren. Dort führte ich Interviews mit Waffenherstellern, Verkäufern und Kommunikationsmanagern der Kriegs- und Kontrollmesse, die mich daraufhin wie einen der ihren behandelten."

Mathieur Rigouste - investigativer Journalist / Filmemacher

https://mathieurigouste.net/-Nous-sommes-des-champs-de-bataille-

Ein Kommentar von Luna - Ökonomin: Dieser Film ist weit mehr als eine qualitativ hochwertige und aufwendige Recherchedoku, sondern bietet durch das filmische Arrangement investigative und detaillierte Einblicke in hochsensible Bereiche des technologisch fortgeschrittenen kapitalistischen Systems aus Kriegsmaschinerie und Überwachungstechnologie. Der französische Filmemacher Mathieu Rigouste schafft es in einzigartiger Weise, an offen nicht zugängliche, aber umso essenziellere Informationen zu gelangen, die bisher weitgehend im Verborgenen lagen.

Hochaktuell und in zeitlich brisanter Passung zeichnet Rigouste durch gezielte Interviews und genaue Darstellungen die Mechanismen des wohlverflochtenen globalen Konglomerats aus Deepstate, militärischen Komplex und insgesamt der hinterstehenden Technologie nahezu akribisch nach. Nach außen sich als amorphe Phänomene oder Black Boxen darstellend, enttarnt der Film (eine Mischung aus Reportage und Dokumentation) die Funktionsweise jenes mörderischen Lobby-Apparats, der längst überall gegen Menschen, ihre Rechte, ihre Freiheiten und ihre Lebensformen antgetreten und dessen vernichtendes katastrophale Potenzial weder vollständig absehbar noch ausgebaut ist.

Wissen über die Möglichkeiten dieses "Busines as usual" ist für sich genommen bereits ein enormer Gewinn. Um die kathastrophalen Folgewirkungen für unsere Zukunft allerdings abschätzen zu können, wird es nicht bei einer symbolischen Verarbeitung des Aufgenommenen bleiben können; die Rezeption erfordert hier von uns eine besondere kritische Aufmerksamkeit und erhöhte Sensibilität: Das Verständnis des (Macht)Komplexes als Ganzem wirkt gleichsam völlig desillusionierend dystopisch - und dennoch ermutigend; denn ein hoher Stellenwert wird dem philosphischen und praktischen Blick auf solidarische Alternativen eingeräumt. Die Perspektiven liegen in uns allen: Unser aller Stärke, unser aller Willen, unser aller Kraft. Masse, die richtig platziert, Kraft- und Machtfelder umlenken kann.

Instrumente der Gegenwehr werden hier anschaulichlich und nachdenklich, geschichtlich fundiert vorgestellt, eingebunden und authentisch dokumentiert. Dieser Film verweist sowohl auf die '"not-wendige" Dringlichkeit des Widerstands als auch auf die Möglichkeit der Organisierung gegenseitiger Hilfeleistung und dem Auf- und Ausbau geeigneter Strukturen der Solidarität.

Das gesamte filmische Werk, die dokumentarische Stärke der Bilder und die gewählten Narrative sind realistisch und überzeugend. Zuschauer*innen werden geistig, psychisch und emotional mit allen Sinnen eingebunden und sie werden sich im Anschluss der Frage nicht entziehen können, wo sie sich selbst verorten und ihre Möglichkeiten zur politischen Partizipation und Intervention innerhalb dieses immer weiter und schneller fortschreitenden Prozesses finden können. Ein unverzichtbarer Beitrag mit überdauernder zeitgeschichtlicher und philosophischer Relevanz.