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Universitäten sind zu Schuldenfallen geworden. Bei Bildung geht es nicht mehr ums Lernen – es ist finanzielle Kontrolle, die als Chance getarnt ist. Studierende schließen ihr Studium mit erdrückenden Krediten ab. Professoren arbeiten in prekären Jobs. Die Verwaltung verbraucht Budgets, die eigentlich für das Lernen gedacht sind. Wissen wird verkauft, zertifiziert, kontrolliert.
Aber was wäre, wenn wir das komplett neu denken könnten? Nicht die Universitäten reformieren – sondern sie von Grund auf neu gestalten.
In diesem Workshop bitten wir die CCC-Teilnehmer, gemeinsam die Universität unserer Träume zu entwerfen. Nicht die Universität, die wir für „realistisch” oder „unter den aktuellen Bedingungen erreichbar” halten. Sondern die Universität, die wir uns tatsächlich wünschen.
Hier sind die Fragen:
Sollte sie dezentral oder zentral organisiert sein? Vollständig virtuell oder teilweise offline? Wie können wir Open-Source-Technologien nutzen, um unsinnige Jobs, Verwaltung und Bürokratie zu beseitigen? Wie können wir Bildung kostenlos, zugänglich und demokratisch gestalten?
Kann eine Universität ohne Prüfungen, ohne Auswahl der Studierenden, existieren und jeden aufnehmen, der lernen möchte? Wie bauen wir offene Bibliotheken auf – wie David Graebers Musik- und Büchersammlungen auf davidgraeber.org –, die jeder verändern und zu denen jeder beitragen kann? Wie wird dies nicht zu einer Institution, nicht zu einem Projekt eines Nationalstaates, sondern zu einer weltweit verteilten Gemeinschaft von Experimentatoren?
Letztendlich geht es hier um Technologien – Überlebenstechnologien. Soziale Technologien. Poetische Technologien.