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21:05
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21:45
Day 2
Verlorene Domains, offene Türen - Was alte Behördendomains verraten
Recording
official
Security
Was passiert, wenn staatliche Domains auslaufen - und plötzlich jemand anderes sie besitzt? In diesem Vortrag wird berichtet, wie mehrere ehemals offizielle, aber unregistrierte Domains deutscher Bundesministerien und Behörden erworben werden konnten - und welche Datenströme dadurch sichtbar wurden. Über Monate hinweg konnten so DNS-Anfragen aus Netzen des Bundes empfangen werden - ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Unter anderem da es so möglich war Accounts zu übernehmen, Validierungen von E-Mailsignaturen zu manipulieren, Anfrage umzuleiten und im Extremfall Code auf Systemen auszuführen. (Keine sensiblen Daten werden veröffentlicht; der Fokus liegt auf Forschung, Aufklärung und verantwortungsvollem Umgang mit den Ergebnissen.)
Recordings: media.ccc.de

Im Rahmen der Untersuchung zeigten sich nicht nur Fehlkonfigurationen, sondern auch Phänomene wie Bitsquatting und Typoquatting innerhalb der Verwaltungsnetze. Mit dem Betrieb eines DNS-Servers und dem Erwerb von bund.ee (naher Typosquatting/Bitquatting zu bund.de) konnten u.a. zahlreiche DNS-Anfragen von Servern des Bundesministerium des Innern (BMI) und weiterer Einrichtungen des Bundes empfangen werden.

Der Vortrag beleuchtet die technischen und organisatorischen Schwachstellen, die hinter solchen Vorgängen stehen - und zeigt, wie DNS-Details Einblicke in die IT-Infrastruktur des Staates ermöglichen können. Abgerundet wird das Ganze durch praktische Beispiele, Datenanalysen und Empfehlungen, wie sich ähnliche Vorfälle künftig vermeiden lassen.

In anderen Ländern sind gov-Domains als TLDs längst üblich (bspw. gov.uk) - in Deutschland ist bund.de oder gov.de allerdings nicht so verbreitet wie man glaubt, unter anderem da Bundesministerien eigene Domains nutzen oder nach Regierungsbildung umbenannt werden.