Neben erneuerbaren Energien ist Fusion die große Hoffnung. Sie ist immer 30 Jahre in der Zukunft. Aber sie erzeugt auch radioaktive Strahlung und funktioniert nur in Großprojekten. Das müsste nicht so sein. Es gibt physikalisch bessere Konfigurationen als die drei bekannten Forschungsrichtungen (Tokamak, Laser, Stellarator). Es gibt andere Fusionsbrennstoffe, die keine radioaktive Strahlung verursachen. Und man kann Projekte anders durchfühen als bei ITER.
Würden wir so viel Geld in Proton-Bor stecken wie in Deuterium-Tritium, hätten wir vermutlich in 15 Jahren Kraftwerke. Dense Plasma Focus eignet sich für dezentrale 10-MW-Kraftwerke. Inertial Electric Confinement für Stadteilkraftwerke mit 100 MW. Hier geht es nicht um Cold-Fusion oder LENR. Es geht um Kraftwerkskonzepte, die auch mit viel Energie Atomkerne verschmelzen, um mehr Energie zu gewinnen. Aber in anderen physikalischen Konfigurationen. Leider ignorieren die Medien die anderen Hot-Fusion-Ansätze.
Dies ist ein Infodump zum Stand der Technik: welche Fusionsbrennstoffe es gibt, warum heißes Plasma physikalisch ungünstig ist und warum andere Fusionsprojekte, die mit 100-mal weniger Geld auskommen müssen, trotzdem ähnliche Leistung erzielen. Diese Projekte kommen in der Mainstream-Presse nicht vor. Aber sie werden bald an ITER vorbeiziehen.
Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, dann muss die Politik aufhören, in angeblich sichere Großtechnik zu investieren. Es geht schneller, es geht günstiger und es geht physikalisch besser. Der Strategiewechsel in der Fusionsforschung sollte bald passieren.