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Der Vortrag zeichnet erstens eine Kulturgeschichte der schwulen Subkultur und erklärt, warum Darkrooms und ähnliche Orte, an denen schwuler Sex in der semi-Öffentlichkeit vollzogen wird, konstitutiv für die schwule Szene waren. Zweitens werden die Effekte der Digitalisierung dieser Orte hin zu Plattformen wie früher GayChat oder heute Grindr aufgezeigt. Drittens wird gezeigt, warum homosexuelle Cruising-Apps wie Grindr kultur- und softwaretechnisch grundlegend anders aufgebaut sind als heterosexuelle Dating-Apps wie Tinder.
Mit dem Vortrag möchte ich einen Anstoß geben, Dualismen wie Homo- und Heterosexualität, Cruising und Dating, Promiskuität und Monogamie zu hacken. Ich möchte zeigen, dass Interaktivität auf Datingplattformen häufig eine Illusion ist, und versuchen, gemeinsam mit dem Publikum Wege zu finden, den „interpassiven”-Konsumstatus im Onlinedating aufzubrechen.