Projekt

compressed memory

Art&Play_Halle H
Art

compressed memory erforscht die Zerbrechlichkeit menschlicher Wahrnehmung und Datenspeicherung durch digitale Klangkompression. Wie andere verlustbehaftete Formate nutzt MP3 psychoakustische Prinzipien und macht sich zunutze, wie das menschliche Ohr Klang wahrnimmt. Es bewahrt nur die Audio-Komponenten, die wir scheinbar wahrnehmen können, und verwirft leisere Klänge, die von lauteren überdeckt werden, oder Töne, die in der Tonhöhe zu nah beieinanderliegen, um unterschieden zu werden.
In dieser Installation durchläuft eine a cappella-Version von Suzanne Vegas Tom’s Diner einen extremen Kompressionsprozess. Ein Skript codiert den Track wiederholt neu und verschlechtert dabei die Audioqualität. Nur die Differenz zwischen den komprimierten und den Originalversionen wird abgespielt, wodurch die unheimlichen, überhörten Klänge enthüllt werden, die wir zu ignorieren gewohnt sind.

Jonas Hammerer ist ein in Wien ansässiger Musiker und Klangkünstler. In seiner künstlerischen Praxis erforscht er synthetische, prozessorientierte Systeme und deren subjektive Wahrnehmung durch Live-Performances und Klanginstallationen. Er studierte elektroakustische und experimentelle Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo er derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für künstlerische Forschung tätig ist. Derzeit absolviert er ein Masterstudium am TAM-Lab der Kunstuniversität Linz und am Institut für Maschinelles Lernen der JKU Linz.