21C3 Fahrplan Version 1.1.7

21st Chaos Communication Congress
Vorträge und Workshops

Referenten
Picture of Henriette Fiebig Henriette Fiebig
Fahrplan
Tag 2
Ort Saal 2
Beginn 16:00 Uhr
Dauer 01:00
INFO
ID 18
Art Vortrag
Themenbereich Culture
Sprache deutsch
FEEDBACK

Computer und Robotik in Entenhausen

Schon Mitte der 50er Jahre experimentierte Daniel Düsentrieb mit unterschiedlichen Robotern und Dagobert Duck setzte Computer ein. Segen und Tücken der Technik werden vorgestellt - natürlich mit verschwenderischer Präsentation von Bildmaterial - und die Frage gestellt, ob nicht Düsentriebs Winzroboter "Helferlein" eigentlich die am besten funktionierende Erfindung Düsentriebs war und ist.

Der Vortrag wird sich mit der bekannten Metropole Entenhausen beschäftigen über deren Einwohner "der gute Zeichner" Carl Barks (27.03.1901 bis 25.08.2000) seit dem Jahr 1947 regelmäßig berichtete. Schon ab Mitte der 50er Jahre befasste sich der dort ansässige Erfinder Daniel Düsentrieb mit bahnbrechenden und revolutionären Erfindungen. Nicht nur sein kleiner Roboter Helferlein darf zu seinen genialen Ideen gerechnet werden, auch das butterlose Butterbrot, die Buchstabensuppen-Lebensberatung, die Denkkappe, die Hüpfstelze und der Gewitterzerstreuer, der Kobold-Kompensator, der Kraftkasten, Löcherich und Luftroller, das Perpetuum Immobile, diverse Raketen, der Umkehrspiegel und nicht zuletzt Wünschelbrunnen und Wunder-Würmer gehören dazu. Das alles ist zuviel für einen einzelnen Vortrag, daher werde ich mich auf die verschiedenen Roboter beschränken, die aus der Düsentriebschen Werkstatt hervorgingen und die Computer vorstellen, die im Büro des Dagobert Duck ihren Dienst tun.

"Entenhausen, Du hast es besser" so möchte man ausrufen, denn bereits 1960 konnte Daniel Düsentrieb seine Pläne verwirklichen, Entenhausen in eine hypermorderne Stadt umzuwandeln (in: "Die Monsterstadt"), die unter einer Glasglocke liegt und deren Wetter vom Wettermeister geregelt wird. Doch bald schon ergeben sich Schwierigkeiten, denn nicht jeder ist mit den Gleitbahnen zufrieden, die die Bürger - ohne daß diese sich bewegen müßten - zur Arbeit bringen. Die Kinder meckern über automatisches Spielzeug und Dagobert Duck kann in seinem geldzählenden Roboter auch keinen Gewinn von Lebensfreude erkennen. Als schließlich ein Roboter Herrn Düsentrieb anherrscht "Setzen Sie sich mein Herr! Ruhen Sie sich aus! Ihre Arbeit mach' in Zukunft ich!" da dämmert es auch ihm, was hier schief gelaufen ist. Dies war der ambitionierteste Versuch Düsentriebs die Segnungen des modernen Zeitalters in Entenhausen zu verankern. Schon ab der Mitte der 50er Jahre experimentierte er mit verschiedenen Robotern, die so unterschiedlichen Zielen dienen sollten, wie die Sprache der Vögel zu übersetzen (in: "Der Roboter Rudi"), die Zukunft vorherzusagen (in: "Fragen an die Zukunft") oder Gedanken zu lesen (in: "Roland der Roboter"). Die Aufgeschlossenheit der Entenhausener gegenüber moderner Technik aber ermöglichte es auch den Panzerknackern - einer abgefeimten, dennoch letztlich immer erfolglosen Gaunerbande - sich als Roboter zu verkleiden und so ihrem Ziel das Duck'sche Privatvermögen zu rauben, ein Stück näher zu kommen (in: "Unternehmen Inselfrieden"). Doch Dagobert Duck hat noch andere Probleme: In "Die Geldquelle" ersucht er seinen Supercomputer um Rat ("Das Problem ist zu schwierig für einen Mann. Ich werde mein Elektronengehirn befragen") und erhält die reichlich freche Antwort: "Sie brauchen einen neuen Zwicker, Herr Duck. Dreimal haben Sie sich vertippt.". Als sich ein Computer Düsentriebs (in: "Der Rattenfänger von Entenhausen") als Kasten herausstellt, in dem das Helferlein sitzt und die Antworten mit einem Bleistift auf Papierzettel notiert, da kommt auch Dagobert ins Grübeln: "Manchmal hege ich Zweifel, ob dieser Düsentrieb... na, lassen wir das". Und auch Donald Duck, der sympathische, aber an notorischem Geldmangel leidende Neffe Dagoberts hat so seine Erfahrungen mit Computern. Zweimal (in: "Der Schlangenbeschwörer" und "Riskante Geschäfte") läßt er von einem Computer seine Gehirnwellen messen, damit dieser den für ihn am besten geeigneten Beruf herausfindet. Beide Male ist das Ergebnis für Donald enttäuschend.

Zu fragen wird sein, ob der Düsentrieb'sche Ausspruch: "Niemand kann einen Apparat intelligent genug konstruieren, als daß es nicht doch irgendeinen Idioten gäbe, der zu dumm wäre, um ihn zu benutzen" so tatsächlich Bestand hat oder ob es einfach an der Tücke des Objekts liegt, daß Roboter und Computer in Entenhausen nicht immer das halten, was sie zu versprechen scheinen. Dabei wird auch ein ausführlicher Blick auf den Winzroboter Helferlein zu richten sein, der häufig mehr Verständinis für die Technik zu haben scheint, als der Erfinder selbst; so z. B. in der Geschichte "Tag der Gefahr", als er einen Riesenroboter, der in einem Film die Hauptrolle spielen soll, stoppt und so Entenhausen vor der Zerstörung bewahrt.

So wird es neben einem genauen Blick auf die Tücken der Technik auch einen Exkurs zu Parallen zwischen dem Zeichner Carl Barks (der von sich selbst sagte: "Im Grunde meines Herzens bin ich ein Erfinder. Mit fallen ständig die verrücktesten Dinge ein. Ich würde bankrott machen, wenn ich je versuchen würde, meine Ideen patentieren zu lassen") und seiner Figur Daniel Düsentrieb geben. Im Vordergrund des Vortrags steht selbstverständlich die verschwenderische Präsentation von ausgewähltem Bildmaterial!

Noch ein schönes Zitat: "Unter den Hunderten von Erfindungen von Herrn Dipl.-Ing. D. Düsentrieb ist beispielsweise ein Apparat, der einen Panzerknacker intelligent machen kann. Ein sicherer Beweis, dass er sich auskennt mit dem Wesen der Intelligenz! Wenn man so eine Maschine rechtzeitig konstruiert hätte und wir wissen ja, dass das prinzipiell möglich gewesen wäre hätte man Saddam Hussein oder George W. Bush, am besten beide, damit behandeln können. Es hat aber nicht sollen sein. Mit den Konsequenzen müssen wir uns jetzt abfinden." Ernst Horst: Entenhausener Elektronengehirne in: D.O.N.A.L.D.-Kalender 2003/2004, Seite 48 f.

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