21C3 Fahrplan Version 1.1.7
21st Chaos Communication Congress
Vorträge und Workshops
Referenten | |
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Eric Töpfer |
Fahrplan | |
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Tag | 1 |
Ort | Saal 4 |
Beginn | 12:00 Uhr |
Dauer | 01:00 |
INFO | |
ID | 156 |
Art | Vortrag |
Themenbereich | Society |
Sprache | deutsch |
FEEDBACK | |
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Videoüberwachung im europäischen Vergleich
Gemeinsame Trends und nationale Unterschiede
Ein Überblick über die aktuelle Situation im Bereich Videoüberwachung in Europa. In einer Zusammenfassung der Ergebnisse sollen nationale Unterschiede und gemeinsame europäische Trends aufgezeigt werden und vor dem Hintergrund der forschungsleitenden Frage diskutiert werden, ob wir mit dem Aufstieg von Videoüberwachung zum urbanen Alltagsphänomen an der Schwelle zu einem urbanen Panopticon stehen, in dem die Überwachten ihr Verhalten in vorauseilendem Gehorsam gegenüber den unsichtbaren Beobachtern selbst disziplinieren und sich damit einem latenten Anpassungsdruck unterwerfen.
Bereits seit Ende 1950er Jahre überwachen Videokameras öffentliche und private, aber öffentlich zugängliche Räume in europäischen Städten. Angesichts der sich beschleunigenden Ausbreitung wurde die Überwachungstechnik aber erst Ende der 1990er Jahre auf europäischer Ebene zum Thema: Unabhängige Berichterstatter, Parlamentarier und Datenschützer fordern nunmehr eine europaweite Debatte und dringen auf einheitliche Regeln für den Einsatz der Technik.
Vor diesem Hintergrund unternahm das vergleichende sozialwissenschaftliche Forschungsprojekt URBANEYE, finanziert durch die Europäische Kommission, zwischen 2001 und 2004 in sieben Ländern (Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Österreich, Norwegen, Spanien und Ungarn) eine Bestandsaufnahme: Untersucht wurden Rahmenbedingungen, Stand der Ausbreitung und Praktiken von Videoüberwachung, um ihre sozialen und politischen Implikationen einzuschätzen und Empfehlungen für den Umgang mit der Technik abzugeben.
In einer Zusammenfassung der Ergebnisse sollen nationale Unterschiede und gemeinsame europäische Trends aufgezeigt werden und vor dem Hintergrund der forschungsleitenden Frage diskutiert werden, ob wir mit dem Aufstieg von Videoüberwachung zum urbanen Alltagsphänomen an der Schwelle zu einem urbanen Panopticon stehen, in dem – analog zum Denkmodell des französischen Philosophen Michel Foucault – die Überwachten ihr Verhalten in vorauseilendem Gehorsam gegenüber den unsichtbaren Beobachtern selbst disziplinieren und sich damit einem latenten Anpassungsdruck unterwerfen.