Padeluun eröffnete den Vortrag mit der Feststellung, daß er eigentlich "Die vier apokalyptischen Reiter" hätte heißen sollen. Nämlich: Neonazis, Kinderpornographie, Drogen und Mafia im Internet. Dabei waren sich die Anwesenden einig, daß diese vier Themen von der Presse aus Sensationsgründen und von Konkurrenzunternehmen (Microsoft Network) aus wirtschaftlichen Gründen überproblematisiert werden.
Am Beispiel der Presseberichterstattung über Nazi-Netzwerke wurde der bewußte Einsatz von Halbwahrheiten aufgezeigt: Kamerateams fanden eine vorgeführte Neonazi-Mailbox zu langweilig und hinterlegten den Beitrag kurzerhand mit Filmmaterial aus den achtziger Jahren in dem Nazi-Computerspiele den Zuschauer mit Runen und Gewaltdarstellungen schockten. Daß diese "Spiele" mit den rechtsradikalen Netzwerken nichts zu tun haben stört die Journalisten nicht, solange der Effekt stimmt.
Keineswegs ging es darum, die Gefahren von Kinderpornographie und Rechtsradikalismus herunterzuspielen, aber ebensowenig sinnvoll ist es, das Internet zu verteufeln und wegen wenigen schwarzen Schafen den Ruf nach einem starken Staat, der dem weitgehend unkontrollierbaren Netz einen Riegel vorschiebt, lauter werden zu lassen. Die Praxis in den USA hat außerdem gezeigt, daß bei Verboten oder drohender Strafverfolgung Server einfach abgebaut und auf irgendeinem Inselstaat mit lockerer Gesetzgebung installiert wurden um von dort aus die selben Schweinereien ungestört weiter zu betreiben.
Zum Schluß schlug Padeluun ein "Recht auf Verbreitung von Blödsinn" vor, damit nur noch die Urheber von Kinderpornos etc. belangt würden und nicht mehr die Netze die Schuld bekämen, die von den Sauereiverursachern nur mißbraucht werden.