Situationsbeschreibung der momentanen Fernsehlandschaft und -zukunft aus unserer Perspektive als Zuschauer und 'Künstler' bzw. semi-professioneller Video-Produzenten (Offene Kanäle, Nischenkultur bei RTL, arte etc.) im Sparten-TV.
Wir gehen davon aus, daß die ästhetische Erscheinung von Oberflächen durch die dahinterstehenden ökonomischen Mechanismen bestimmt wird. Konsequenz daraus ist, daß vor der Gestaltung von Oberflächen ein ökonomisches Modell entwickelt werden muß. Es geht uns darum, die Idee interaktiven Fernsehens beim Wort zu nehmen, was nur heißen kann, den Zuschauer selbst als Produzenten ernst zu nehmen.
Wir halten den Status 'Künstler' oder die Kategorie 'Kunstfernsehen' für ungünstig, da sie eine Hierarchie zwischen Produzent und Konsument beinhaltet, die für eine Interaktion nur hinderlich ist. Wir sehen uns in diesem Unternehmen auch eher als Zuschauer, die auf die andere Seite treten.
Unser Konzept/Sender versucht das Prinzip von 'Anzeigen-Blättern' auf Fernsehen zu übertragen, sprich Werbe/TV-Zeit zu Dumpingpreisen für nahezu jeden verfügbar zu machen. Aus den Einnahmen dieses 10-stündigen Werbebetriebs soll ein Abend- und Nachtprogramm finanziert werden, das in hohem Maße die Beiträge von nicht-Fernseh-Spezialisten einbezieht.
Weitere Schwerpunkte sind (visualisierte) Subtexte zur offiziellen Nachrichtenschreibung, Easy-Viewing bzw. Ambient-TV, Auswertung von Experiment-Film-Archiven sowie ein Nachfolgemodell für die momentan im Sozialabbau befindlichen Offenen Kanäle.
Hauptziel des Vortrages ist es, das Konzept durch die Diskussion weiterzutreiben und Interessierte für die Mitarbeit zu gewinnen.