[Chaos-Knoten]12. Chaos Communication Congress '95


Über die Rolle des Hackens in der Gesellschaft - und was Scientology davon hält

Rop Gonggrijp

Können Hacker und Häcksen noch eingreifen, wenn's gefährlich wird? Oder lassen sich totalitäre Konzern- und Staatstrukturen nicht mehr behindern?

Eine beruhigende Vorstellung: "Die netten Hacker und Häcksen passen schon auf, wenn's mit dem Datensammeln zu gefährlich wird. Die können sich immer noch in die wichtigen Konotenrechner 'reinhacken' und im Zweifelsfall alles abschalten..." Ist dem so? Können Hacker und Häcksen noch eingreifen? Oder müssen auch Hacker und Häcksen lernen, mit den veränderten Verhältnissen umzugehen? Ein Workshop für den Widerstand gegen die Gefahren, die von totalitären Konzernen und Staaten ausgehen.

Rop Gongrijp berichtet von Erfahrungen mit der Scientology-Sekte: die holländischen Hacker bei XS4ALL (Access For All) in Amsterdam bekamen Besuch von der Polizei (die sich allerdings vier Stunden nach der Hausdurchuschung schon wieder für ihr Verhalten entschuldigen mußte): Anlaß der Razzia war angeblich der 'anonymus remailer' (ein System, das öffentliche und private Nachrichten anonymisieren kann) über den Informationen zu Scientology-Machenschaften im weltweiten Datennetz veröffentlicht worden waren; Scientology forderte die Löschung von bestimmten kritischen "hompages". 'Die Bösen' hacken zurück - im schlagkräftigen Verbund von AnwältInnen, Staatsanwälten und Polizei.


Michael Rademacher, 21.12.1995
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