ChaosComputerClub e.V. Hamburg / FoeBuD e.V. Bielefeld

Wie Wie Wie

BTX für Bildungsbürger?

Mit dem Internet-Dienst World Wide Web (WWW) eröffnen sich im globalen Rechnerverbund neue Möglichkeiten, Informationen attraktiv zu verpacken - und Geld zu verdienen.

WorldWideWeb - ob bei Netzwerkern oder in Medien - ist in aller Munde. Um keinen InternetDienst wurde und wird soviel Wind gemacht wie um WWW. Die Podiumsdiskussion "WWW - Mehr als BTX für Bildungsbürger" sollte den Status Quo des Webs darstellen, die zukünftige Entwicklung beleuchten und einige interessante Projekte aufzeigen. Auf dem Podium waren Wilfried Sollbach, Betreiber des WWW-Servers der Deutschen Welle, Martin Seeger von der NetUse Kiel / Norddeutsche Daten-Autobahn (NDA), einem kommerziellen Internet Provider, Mesch von Art&Com und als Veranstalter Stefan Kurtz vom FoeBuD e.V.

WWW, ursprünglich als verteiltes Hypertext-System zur Kommunikation zwischen einigen Physikern erdacht, entwickelt sich zum revolutionären Werkzeug des Internet. Erstmals ist es gelungen, mit Hilfe einer einfachen intuitiven Oberfläche alle Internetdienste wie eMail (Nachrichtenaustausch), ftp (Datentransfer), News (öffentliche Nachrichtengruppen) und Gopher (textorientierte Datenbanken) intuitiv zu bedienen, ohne daß Benutzer über größeres Vorwissen verfügen müssen. Dem Moment des Informationsüberflusses im Netz ist somit ein Instrument der komfortablen Auswahl und Selektion entgegengesetzt worden. Das Web ermöglicht unbegrenzte Informationsangebote: Kultur & Bildungswesen, Firmensupport, Datenbanken, Bestellwesen, Homeshopping, Zeitvertreib - nichts ist unmöglich!

Für Wilfried Sollbach ist der WWW-Server der Deutschen Welle eine wesentliche Ausweitung des Senderangebotes für das informationsinteressierte Publikum. Der Server der Deutschen Welle bietet Information wie die Sende-Frequenzen, das komplette Nachrichtenangebot des Senders in mehreren Sprachen sowie Inhaltsangaben der Sendungen. Der Erfolg des Servers spricht für sich: Durchschnittlich erfolgen pro Woche mehr als 50.000 Zugriffe auf die Seiten. Den größten Run auf die Seiten gab es zur Bundestagswahl. Im Oktober 1994 waren die aktuellen Wahlhochrechnungen den ganzen Abend über den Server abrufbar. Über 60.000 Menschen nahmen diesen Service der Deutschen Welle wahr, was sie auf Platz 3 der "WorldWideWeb-HitList" brachte. Durch das Medium InterNet besteht für den internationalen Radio- und Fernsehsender ein Rückkanal zu Hörern und Zuschauern auf der ganzen Welt.

Martin Seeger von der NetUse GmbH/NDA betonte die Bedeutung des WWWs als Medium für Firmen. Heute können auf den Servern der NDA Bestellungen getätigt, Informationen über Firmen und Produkte abgerufen oder Auszüge aus renommierten Zeitschriften gelesen werden. Viele Firmen sehen hier eine gute Werbemöglichkeit in einem expandierenden Markt. Die Art der Werbung unterscheidet sich deutlich von der in Print- oder anderen visuellen Medien üblichen: Der Kunde erhält eine detaillierte Produktinformation; durch die gute Grafikintegration sehen Firmen auch erstmals die Möglichkeit, im Netz ihre Corporate Identity darzustellen, z.B. in Form von Logos. Auch Seeger betonte, daß es ein großer Vorteil sei, per eMail einen Rückkanal von Kunden/Verbrauchern zum Anbieter zu eröffnen. Die Bereitschaft, eine eMail zu schreiben, ist erfahrungsgemäß wesentlich höher als die, einen Brief per Post zu schicken. Die Zahl der Rückmeldungen ist dementsprechend höher, so daß sich sich das Informationsangebot schneller und besser auf Benutzerwünsche abstimmen läßt als bisher.

Mesch von Art&Com zeigte in einem kurzen Film über "PING" eine mögliche Zukunft des Webs als eine Integration von interaktivem TV und Netz. Hier war ein erster Ansatz des vielbeschworenen "Information Highways" zu sehen, ein Video-Medium, in dem mehr Interaktivität als Umschalten herrscht.

Hier noch die WebServer der Referenten:

Stefan Kurtz, stefan@bi-node.teuto.de


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